Die Szene-Gastronomen Carl Crespo und Colja Dams bringen frischen Wind in die Hamburger Foodie-Landschaft. Am Mittwoch eröffnen sie ihr neues Restaurant «Crudo» auf St. Pauli. Das Bistro an der Paul-Roosen-Straße 33 verspricht eine Fusion aus Lateinamerikanischen Aromen und mediterranen Einflüssen – und setzt dabei auf ein Konzept, das in Hamburg bisher selten zu finden ist.
«Wir wollen beim Crudo eine legere Atmosphäre schaffen, in der Gäste ohne Reservierung vorbeikommen können», erklärt Crespo. Das Duo hat sich bereits mit «Salt & Silver» in der Hafencity und auf St. Pauli einen Namen gemacht. Ihr neues Projekt soll zugänglicher werden – mit Preisen zwischen 9 und 22 Euro und einer offenen, unkomplizierten Atmosphäre.
Die Speisekarte bietet Gerichte wie Ceviche und Tacos, aber auch spanische Tapas und italienische Einflüsse. «Unsere Köche kommen aus Peru, Spanien und Frankreich – diese Vielfalt spiegelt sich in unseren Gerichten wider», sagt Dams. Besonderen Wert legen die beiden auf Nachhaltigkeit: Die Fische kommen direkt von der Nordseeküste, das Gemüse von regionalen Bauern.
Was mich beim Probeessen beeindruckt hat, ist die gelungene Balance zwischen Kreativität und Bodenständigkeit. In Hamburg, wo gehobene Gastronomie oft steif daherkommt, wirkt das Crudo erfrischend unangestrengt. Die Räumlichkeiten mit den bunten Fliesen und dem langen Tresen erinnern an Bars in Lissabon oder Barcelona.
Was die Hamburger Gastro-Szene besonders freuen dürfte: Das Crudo will auch ein Ort für Gastronomen nach Feierabend werden. «Nach der Schicht noch irgendwo entspannt essen gehen – das fehlt in Hamburg», meint Crespo. Mit Öffnungszeiten bis Mitternacht könnte diese Lücke nun geschlossen werden.