Die Menschen im Ruhrgebiet blicken besorgt zum Himmel. Nach tagelangem Regen warnt der Deutsche Wetterdienst jetzt vor schweren Sturmböen, die ab Sonntagnachmittag über Essen und das gesamte Revier hinwegfegen könnten. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h müssen Anwohner rechnen – das entspricht Windstärke 10.
In Essen hat die Feuerwehr bereits zusätzliche Einsatzkräfte in Bereitschaft versetzt. «Wir nehmen die Warnungen sehr ernst, besonders weil der Boden durch die anhaltenden Niederschläge der letzten Tage stark durchnässt ist», erklärt Feuerwehrsprecher Christian Schmidt. Dies erhöhe die Gefahr umstürzender Bäume erheblich.
Die Wetterlage erinnert mich an den Pfingstmontag 2014, als das Unwetter «Ela» eine Schneise der Verwüstung durch das Ruhrgebiet zog. Damals wurden über 20.000 Bäume entwurzelt. Auch wenn die aktuellen Prognosen weniger dramatisch ausfallen, bleibt die Gefahr real.
Die Stadt Essen hat vorsorglich alle Parkanlagen gesperrt und rät Bürgern, sich während des Unwetters möglichst nicht im Freien aufzuhalten. Besonders gefährdet sind exponierte Orte wie der Baldeneysee oder der Stadtwald. «Wenn der Sturm einsetzt, sollten Sie unbedingt Abstand von Bäumen und Gebäuden halten», warnt die Stadtverwaltung auf ihrer Webseite.
Meteorologe Thomas Weber vom Deutschen Wetterdienst sieht eine «klassische Juni-Sturmlage» auf uns zukommen: «Nach der Hitze der vergangenen Tage trifft nun Polarluft auf warme Luftmassen über Deutschland.» Der Höhepunkt wird zwischen Sonntagabend und Montagmorgen erwartet.
Bleibt zu hoffen, dass die Schäden begrenzt bleiben. Doch eines ist sicher: Die Feuerwehrleute im Ruhrgebiet werden wohl keine ruhige Nacht haben.