Als ich gestern Abend durch Saarbrücken spazierte, herrschte in der Landeshauptstadt trotz des verregneten Pfingstwochenendes ausgelassene Stimmung. Viele Saarländer nutzten den Feiertag für Familienausflüge oder Besuche der regionalen Pfingstmärkte. Besonders beliebt: Die traditionelle Pfingstkirmes in Saarlouis, die nach Angaben der Veranstalter rund 35.000 Besucher anzog – trotz der immer wieder einsetzenden Regenschauer.
Die Polizei verzeichnete derweil ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den saarländischen Autobahnen. Auf der A8 bei Merzig kam es am Nachmittag zu einem Unfall mit drei beteiligten Fahrzeugen und zwei Leichtverletzten. Die Aufräumarbeiten führten zu einem sechs Kilometer langen Stau in Richtung Luxemburg.
«Die Menschen im Saarland lassen sich die Feiertage nicht vermiesen, auch wenn das Wetter nicht mitspielt», erklärte Tourismusexperte Michael Frey vom Saarländischen Verkehrsverband. Ein Trend, den ich in den letzten Jahren immer wieder beobachte: Die Saarländer bleiben bei Kurzurlauben zunehmend in der Region.
Weniger erfreulich: In Neunkirchen musste die Feuerwehr zu einem Großeinsatz ausrücken. Ein Wohnhaus in der Innenstadt geriet in Brand, sieben Personen wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden.
Sportlich sorgte der 1. FC Saarbrücken für positive Schlagzeilen. Der Drittligist sicherte sich mit einem 2:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen den Klassenerhalt. «Ein versöhnlicher Saisonabschluss für unsere treuen Fans», freute sich Trainer Rüdiger Ziehl.
Die Bedeutung der Pfingstfeiertage spiegelte sich auch in gut besuchten Gottesdiensten wider. Für viele Saarländer geht damit ein langes Wochenende zu Ende – mit gemischten Gefühlen blicken sie nun auf die kommende Arbeitswoche. Wird der Sommer im Saarland endlich Einzug halten? Die Wetterprognosen versprechen zumindest für die kommenden Tage mehr Sonnenschein.