In Dresden sorgt eine Änderung im öffentlichen Nahverkehr für neue Routinen im Alltag vieler Pendler. Seit gestern wird die Buslinie 66 ab der Haltestelle Gret-Palucca-Straße umgeleitet. Grund sind umfangreiche Bauarbeiten an den Versorgungsleitungen, die nach Angaben der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) voraussichtlich bis Ende Juni andauern werden.
Die beliebte Verbindung, die täglich tausende Dresdner zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu Freizeitaktivitäten bringt, fährt nun über die Tiergartenstraße und den Straßburger Platz. «Wir müssen die Infrastruktur instand halten, auch wenn das vorübergehend Unannehmlichkeiten bedeutet«, erklärt DVB-Sprecher Falk Lösch. Die Bauarbeiten seien notwendig, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Für Anwohner und Berufspendler bedeutet die Umleitung längere Fahrzeiten von etwa fünf bis sieben Minuten. Die Haltestellen Lennéplatz und Straßburger Platz werden während der Bauphase nicht bedient. Stattdessen wurden Ersatzhaltestellen an der Tiergartenstraße eingerichtet.
Besonders betroffen sind Studierende der Hochschule für Bildende Künste, die normalerweise am Lennéplatz aussteigen. «Ich muss jetzt früher los und einen kleinen Umweg laufen», berichtet die Kunststudentin Maria Weber. Für sie ist das ein zusätzlicher Zeitaufwand von fast 15 Minuten täglich.
Als ich gestern die Baustelle besichtigte, fiel mir auf, wie routiniert die DVB-Mitarbeiter die Fahrgäste informierten. An jeder betroffenen Haltestelle standen Hinweisschilder mit detaillierten Umleitungsplänen.
Die Bauarbeiten sind Teil eines größeren Infrastrukturprojekts in Dresden. Nach Abschluss der Arbeiten soll die Linie 66 wieder auf ihrer gewohnten Route verkehren. Bis dahin heißt es für die Dresdner: Mehr Zeit einplanen und alternative Wege finden. Ob sich dadurch auch das Mobilitätsverhalten in diesem Stadtteil langfristig verändern wird?