Im Dresdner Stadtteil Löbtau herrschte gestern Abend Ausnahmezustand. Gegen 19:45 Uhr wurden mehrere Menschen bei einer Messerstecherei verletzt, mindestens drei davon schwer. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus – über 40 Einsatzfahrzeuge waren vor Ort, darunter auch Spezialkräfte. Das gesamte Wohngebiet an der Stollestraße wurde weiträumig abgesperrt.
Die genauen Hintergründe der Tat bleiben vorerst unklar. Nach ersten Erkenntnissen gerieten mehrere Personen in Streit, der in Gewalt eskalierte. Augenzeugen berichteten von lauten Schreien und Menschen, die auf der Straße um Hilfe riefen. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.
«Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren«, erklärte Polizeisprecher Thomas Geithner am Tatort. «Wir gehen aktuell von einem Konflikt zwischen mehreren Personen aus, die sich kannten.» Die Spurensicherung arbeitete bis tief in die Nacht.
Für die Anwohner war der Einsatz beängstigend. Eine ältere Dame aus dem Nachbarhaus erzählte mir mit zittriger Stimme: «So etwas haben wir hier noch nie erlebt. Plötzlich standen überall Polizeiautos.»
Die Beamten nahmen mehrere Tatverdächtige fest. Laut Polizei besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an, ein Hubschrauber unterstützte die Fahndung aus der Luft.
Als ich am späten Abend den Einsatzort verließ, standen noch immer besorgte Anwohner zusammen. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die steigende Zahl von Messerangriffen in deutschen Städten. Die Debatte um schärfere Waffengesetze dürfte nach diesem Ereignis in Dresden wieder Fahrt aufnehmen.