Die Anwohner im Hamburger Stadtteil Farmsen-Berne hörten am späten Donnerstagabend plötzlich Schüsse. Gegen 22 Uhr alarmierte ein Zeuge die Polizei, nachdem er «mehrere Knallgeräusche» an der Kreuzung August-Krogmann-Straße/Berner Heerweg wahrgenommen hatte. Sofort rückten zahlreiche Streifenwagen und Spezialkräfte aus. Nach ersten Erkenntnissen wurden bei dem Vorfall mindestens zwei Personen verletzt.
Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab und leitete eine Großfahndung ein. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem Stadtteil. «Wir haben mehrere Patronenhülsen am Tatort sichergestellt und ermitteln nun intensiv in alle Richtungen», erklärte Polizeisprecherin Jana Meyer. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr besteht nach aktuellen Informationen nicht.
Anwohner berichten von zunehmender Unsicherheit in der Gegend. «Das ist nicht der erste Vorfall dieser Art hier», sagt Anlieger Thomas Schulz (56). In den letzten Monaten häuften sich Berichte über Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen im Viertel.
Was mich bei meinem Besuch am Tatort heute Morgen besonders betroffen machte: Schulkinder mussten auf ihrem Weg zur nahen Grundschule an den Absperrbändern vorbei, während Beamte in weißen Schutzanzügen Spuren sicherten.
Die Hintergründe der Schießerei sind noch unklar. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 040-4286-56789 zu melden. Während die Ermittlungen laufen, stellt sich für viele Anwohner die Frage, wie es um die Sicherheit in ihrem Viertel steht. Hat der Vorfall einen Bezug zum organisierten Verbrechen, oder handelt es sich um einen isolierten Konflikt? Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Polizei Licht ins Dunkel bringen kann.