In der Dortmunder Nordstadt eskalierte am vergangenen Wochenende ein Drogengeschäft zu einem brutalen Überfall. Ein 26-jähriger Mann wurde dabei erst mit einem Messer bedroht und anschließend mit Schlägen und Tritten so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste.
Nach bisherigen Erkenntnissen wollte das Opfer am Samstag in der Schleswiger Straße Cannabis kaufen. Statt eines normalen Geschäfts warteten jedoch vier Männer auf ihn, die ihn in ein nahegelegenes Waldstück drängten. Dort zog einer der Täter ein Messer, während die anderen ihn ausraubten und schwer misshandelten.
«Die Gewaltbereitschaft in solchen Situationen nimmt leider zu», erklärt Polizeisprecher Peter Bandermann. Durch intensive Ermittlungen konnte die Polizei zwei der mutmaßlichen Täter identifizieren. Es handelt sich um zwei Dortmunder im Alter von 19 und 21 Jahren.
Der Ältere der beiden wurde bereits am Sonntag in seiner Wohnung festgenommen. Die Staatsanwaltschaft erwirkte beim Amtsgericht einen Haftbefehl wegen schweren Raubes. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Der zweite Verdächtige wurde nach seiner Festnahme und ersten Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ich habe in meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin beobachtet, wie sich solche Delikte immer stärker in bestimmten Stadtvierteln konzentrieren. Die Nordstadt bleibt ein Brennpunkt, trotz aller Bemühungen der Behörden.
Die Fahndung nach den beiden weiteren Tätern läuft auf Hochtouren. Die Polizei bittet Zeugen, die am Samstag gegen 18 Uhr in der Nähe der Schleswiger Straße verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden.
Was mich besonders nachdenklich stimmt: Wo endet der Kreislauf aus Drogen, Gewalt und Kriminalität in unseren Städten? Mehr Polizeipräsenz allein wird das Problem kaum lösen können.