Die Hamburger Feuerwehr verzeichnet dieses Jahr einen historischen Erfolg: Mit bislang nur zwei Brandtoten erreicht die Hansestadt den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. «Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Präventionsarbeit Früchte trägt», erklärt Feuerwehrchef Christian Schwarz bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz 2024.
Gleichzeitig steigt die Gesamtzahl der Einsätze weiter an. Über 125.000 Mal rückten die Retter bereits aus – ein Plus von knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders der Rettungsdienst verzeichnet mit über 90.000 Einsätzen eine deutliche Zunahme. Die Brandeinsätze hingegen bleiben mit rund 4.200 nahezu konstant.
«Viele Hamburger unterschätzen noch immer die Gefahr durch Rauch», mahnt Schwarz. Eine Beobachtung, die ich bei meinen Besuchen in Hamburger Wohngebieten immer wieder mache: In vielen Altbauwohnungen fehlen noch immer Rauchmelder, obwohl diese seit 2018 Pflicht sind.
Ein Erfolgsfaktor sei die schnelle Reaktionszeit. In durchschnittlich acht Minuten erreichen die Rettungskräfte jeden Einsatzort in der Stadt. «Diese Zeit kann über Leben und Tod entscheiden», betont Innensenator Andy Grote. Bei meiner letzten Reportage über die Feuerwache in Barmbek konnte ich selbst erleben, wie die Einsatzkräfte innerhalb von Sekunden einsatzbereit waren.
Die Feuerwehr Hamburg investiert weiter in modernste Technik. Fünf neue Löschfahrzeuge mit spezieller Ausrüstung für Elektroautobrände wurden angeschafft. Doch angesichts des Personalmangels bleibt die Frage: Wer soll künftig all diese Einsätze bewältigen? Die Stadt steht vor einer Herausforderung, die uns alle angeht.