Mit jedem kraftvollen Aufschlag lässt der erst 17-jährige Jakob Engel die Stuttgarter Tennisfans aufhorchen. Die neue deutsche Nachwuchshoffnung überraschte gestern auf dem Center Court mit einem beeindruckenden 6:3, 7:5 gegen den erfahrenen Weltranglisten-85. Marcus Daniels und schrieb damit sein erstes kleines Tennismärchen.
«Ich hatte nichts zu verlieren und wollte einfach mein bestes Tennis zeigen», erklärte der Teenager aus Heidelberg nach seinem überraschenden Erfolg. Engel, der erst vor sechs Monaten sein Profi-Debüt feierte, nutzt die Wildcard des Veranstalters optimal und demonstrierte, warum ihn viele Experten als eines der vielversprechendsten Talente Europas bezeichnen. Mit 198 km/h Aufschlaggeschwindigkeit und mutigem Angriffstennis brachte er den Favoriten immer wieder in Bedrängnis.
Bemerkenswert ist nicht nur sein Spiel, sondern auch sein Weg zum Profi. Während viele Nachwuchstalente durch klassische Tennisschulen kommen, begann Engel erst mit neun Jahren – vergleichsweise spät – Tennis zu spielen. «Jakob hat dieses besondere Gespür für den richtigen Moment», schwärmt Bundestrainer Michael Kohlmann. «Er kombiniert athletische Fähigkeiten mit taktischer Reife, die man in seinem Alter selten sieht.»
Die digitale Tennis-Community reagiert bereits enthusiastisch. Auf Instagram verzeichnete sein Account seit gestern einen Zuwachs von über 12.000 Followern, und die ATP-App meldet einen sprunghaften Anstieg bei den Suchanfragen zu seinem Namen. Die Frage, die sich viele Tennisfans nun stellen: Steht Deutschland vor einem neuen Tennisboom? Mit Alexander Zverev an der Spitze und vielversprechenden Talenten wie Engel könnte eine neue Ära beginnen. Morgen trifft das Nachwuchstalent auf den Weltranglisten-23. Taylor Fritz – eine Herausforderung, der er mit jugendlicher Unbekümmertheit entgegensieht.