Ein Mann ist am Freitagabend am Berliner Bahnhof Gesundbrunnen nach einem Messerangriff gestorben. Der 22-Jährige erlag seinen schweren Stichverletzungen noch am Tatort, wie die Polizei heute bestätigte. Der Täter konnte nach der Attacke unerkannt flüchten. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.
Der Angriff ereignete sich gegen 21:30 Uhr im nördlichen Bereich des belebten Bahnhofs. Augenzeugen berichten von einer kurzen Auseinandersetzung zwischen zwei Männern, die plötzlich eskalierte. «Es ging alles sehr schnell. Erst ein lauter Wortwechsel, dann sah ich nur noch, wie der eine Mann zusammenbrach», schildert eine Passantin, die anonym bleiben möchte.
Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen durch herbeigeeilte Rettungskräfte verstarb das Opfer noch vor Ort. Die Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden. Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab und befragte zahlreiche Zeugen.
Besonders erschreckend finde ich als Berichterstatterin, dass sich solche Gewalttaten immer häufiger an öffentlichen Orten abspielen. In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich eine Zunahme von Messerangriffen in deutschen Großstädten beobachtet.
Der Berliner Innensenator Frank Henkel zeigte sich erschüttert: «Diese sinnlose Gewalt ist nicht hinnehmbar. Wir werden alles daran setzen, den Täter schnellstmöglich zu fassen.» Die Polizei wertet nun Videoaufnahmen der Überwachungskameras aus und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
Was mich bei diesem Fall besonders nachdenklich stimmt: Der Bahnhof Gesundbrunnen gilt eigentlich als gut überwacht. Dennoch konnte der Täter unbemerkt entkommen. Es stellt sich die Frage, wie wir öffentliche Räume in Zukunft sicherer gestalten können – ohne dabei unsere Freiheit zu sehr einzuschränken.