Die Autobahn A100 in Berlin-Neukölln wird erneut für ein komplettes Wochenende gesperrt. Ab Freitagabend, 21 Uhr, bis Montagmorgen, 5 Uhr, müssen Autofahrer zwischen dem Dreieck Neukölln und der Anschlussstelle Grenzallee Umleitungen nutzen. Grund sind dringende Sanierungsarbeiten an Brücken und Fahrbahnen. Nach Angaben der Autobahn GmbH ist dies bereits die vierte Vollsperrung in diesem Abschnitt seit März.
«Wir wissen, dass solche Sperrungen für viele Berlinerinnen und Berliner ärgerlich sind», erklärt Bauleiter Thomas Weber. «Aber diese Maßnahmen sind unvermeidbar, um die Sicherheit auf dieser wichtigen Verkehrsader zu gewährleisten.» Die Arbeiten betreffen vor allem die maroden Übergangskonstruktionen an mehreren Brücken, die bei jedem Überfahren eines Fahrzeugs starken Belastungen ausgesetzt sind.
Für Anwohner in Neukölln bedeutet die Sperrung erneut eine Belastungsprobe. «Wenn die A100 dicht ist, wird unser Kiez zur Ausweichstrecke», berichtet Anwohnerin Sabine Müller vom Bürgerverein Neukölln-Nord. «Der Verkehr staut sich dann durch die Wohngebiete, besonders in der Sonnenallee wird es chaotisch.»
Die Verkehrsbehörde empfiehlt, den Bereich weiträumig zu umfahren. Umleitungen sind ausgeschildert. Vom Dreieck Neukölln Richtung Wedding führt die Route über die A113 und den Tempelhofer Damm, in der Gegenrichtung über die Grenzallee und Buschkrugallee.
Als ich vor ein paar Jahren über ähnliche Sperrungen berichtete, waren die Reaktionen noch deutlich heftiger. Inzwischen haben sich viele Berliner mit den regelmäßigen Bauarbeiten an der alternden Stadtautobahn abgefunden. Die A100 ist mit über 160.000 Fahrzeugen täglich die meistbefahrene Autobahn Deutschlands.
Weitere Sperrungen sind bereits angekündigt. Die Autobahn GmbH plant bis Jahresende noch mindestens zwei weitere Wochenenden mit Vollsperrungen in diesem Bereich. Die Frage bleibt: Wie lange werden die Reparaturen die marode Infrastruktur noch erhalten können? Eine grundlegende Sanierung wäre wohl nötig, würde aber jahrelange Einschränkungen bedeuten.