Die größte Fahrrad-Demonstration Kölns wirft ihre Schatten voraus. Am kommenden Sonntag werden tausende Radfahrer aus dem Umland in die Domstadt strömen. Die Polizei rechnet mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zwischen 10 und 14 Uhr – besonders auf den Zufahrtsstraßen und in der Innenstadt.
«Wir erwarten rund 8.000 Teilnehmer», erklärt Organisator Michael Schmitz vom ADFC Köln. Die traditionelle Sternfahrt soll auf die Bedürfnisse von Radfahrern im Straßenverkehr aufmerksam machen. Aus acht Richtungen werden die Radler in die City rollen und sich am Heumarkt zu einer Abschlusskundgebung treffen.
Die Reaktionen der Kölner sind gemischt. «Natürlich ist das nervig, wenn man im Stau steht. Aber die Radfahrer haben auch ein Recht auf sichere Wege», meint Anwohnerin Petra Müller aus Ehrenfeld. Als Journalistin beobachte ich seit Jahren, wie die Sternfahrt immer mehr Zulauf erhält – ein Zeichen für den wachsenden Wunsch nach Verkehrswende.
Kritik kommt vom Handelsverband: «Gerade sonntags kommen viele Besucher mit dem Auto zum Einkaufen in die City», sagt Sprecher Thomas Weber. «Die Umsatzeinbußen könnten erheblich sein.» Die Polizei rät, den Innenstadtbereich weiträumig zu umfahren oder auf Bus und Bahn umzusteigen. Die KVB verstärkt ihr Angebot.
Nach meinen Erfahrungen aus den Vorjahren wird die Stadt sich in einen bunten Fahrradkorso verwandeln. Was für die einen ein Ärgernis ist, ist für andere ein Fest der Mobilität. Wie wir künftig in unseren Städten unterwegs sein wollen – darüber wird am Sonntag nicht nur in Köln mit den Pedalen abgestimmt.