Die Entgleisung einer U-Bahn der Linie U6 am Münchner Harras sorgt seit Montagmorgen für erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr. Gegen 5:45 Uhr sprang der hintere Wagen eines Zuges aus den Schienen, wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bestätigte. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand, doch für zehntausende Pendler bedeutet der Unfall massive Umleitungen und Verspätungen. Nach aktuellen Schätzungen könnte die Störung noch bis Mittwoch andauern.
«Es war ein lauter Knall, dann ruckelte der Wagen heftig», berichtet Augenzeuge Michael Berger, der im betroffenen Zug saß. «Die Fahrgäste blieben aber erstaunlich ruhig.» Die Einsatzkräfte der Feuerwehr München waren schnell vor Ort und brachten alle Fahrgäste sicher aus dem beschädigten Zug.
Die Ursache für die Entgleisung ist noch unklar. Techniker untersuchen derzeit, ob ein Schienendefekt oder ein technisches Problem am Zug selbst vorliegt. MVG-Sprecher Matthias Korte erklärt: «Unsere oberste Priorität ist jetzt, die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten und den Schaden zu beheben.»
Zwischen Implerstraße und Westpark verkehren aktuell keine U-Bahnen. Die MVG hat einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der allerdings schon am Vormittag an seine Kapazitätsgrenzen stieß. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine so reibungslose Evakuierung bei gleichzeitig so chaotischer Ersatzverkehrslage erlebt.
Für die kommenden Tage rät die MVG Pendlern, auf alternative Routen auszuweichen. Besonders betroffen sind Fahrgäste aus dem Münchner Süden, die nun längere Fahrtzeiten einplanen müssen. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Infrastruktur des Münchner U-Bahn-Netzes auf, das teilweise seit über 50 Jahren in Betrieb ist. Wie lange können wir notwendige Modernisierungen noch aufschieben?