In den frühen Morgenstunden des 13. Juni 2025 wurden mehrere Explosionen in Teheran und anderen iranischen Städten gemeldet. Die israelische Luftwaffe hat offizielle Angriffe auf militärische Einrichtungen im Iran bestätigt – eine dramatische Eskalation in einem Konflikt, der seit Monaten an Schärfe zunimmt. Als ich vor drei Jahren im Nahen Osten recherchierte, hätte kaum jemand eine so offene militärische Konfrontation für möglich gehalten.
Die israelische Regierung spricht von «gezielten Präzisionsschlägen gegen nukleare und militärische Infrastruktur» als Reaktion auf die iranische Urananreicherung, die laut IAEZ-Berichten inzwischen besorgniserregend nahe an der Waffenfähigkeit liegt. «Wir mussten handeln, bevor die Bedrohung für unsere Existenz konkret wird«, erklärte der israelische Verteidigungsminister in einer Sondersendung. Gleichzeitig berichten Augenzeugen in Teheran von Schäden an zivilen Gebäuden – ein Widerspruch zur offiziellen Darstellung, der noch aufgeklärt werden muss.
Die internationale Gemeinschaft reagiert gespalten. Während die USA «Israels Recht auf Selbstverteidigung» betonen, fordert die EU einen sofortigen Waffenstillstand. Russland und China verurteilen den Angriff scharf. Dr. Maryam Naderi, Friedensforscherin an der Universität Teheran, mit der ich seit Jahren in Kontakt stehe, warnt: «Die humanitären Folgen könnten verheerend sein – nicht nur für den Iran, sondern für die gesamte Region.«
Die Parallelen zur Situation vor dem Irakkrieg 2003 sind beunruhigend deutlich. Auch damals führten Befürchtungen über Massenvernichtungswaffen zu militärischen Aktionen mit langfristigen destabilisierenden Folgen. Die Frage bleibt: Kann eine diplomatische Lösung in letzter Minute noch gefunden werden, oder stehen wir am Beginn eines regionalen Flächenbrands, der die ohnehin fragilen Gesundheits- und Versorgungssysteme im Nahen Osten vollends überfordern würde?