Der Frankfurter Magistrat hat gestern einen umfangreichen Nachtragshaushalt für 2025 beschlossen. Über 500 Millionen Euro sollen zusätzlich in die Infrastruktur, den Klimaschutz und die Digitalisierung der Mainmetropole fließen. Besonders die maroden Schulbauten stehen im Fokus – fast 180 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Kämmerin Bettina König betonte: «Wir investieren jetzt, um später keine höheren Kosten durch Sanierungsstaus zu haben.»
Die Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Seit Jahren verschlechtert sich der Zustand vieler öffentlicher Gebäude in Frankfurt. Ich erinnere mich an meinen letzten Besuch in der Nordweststadt, wo Eltern mir von undichten Dächern und kaputten Heizungen in den Schulen ihrer Kinder berichteten.
Neben den Schulen sollen 120 Millionen Euro in neue Radwege und den öffentlichen Nahverkehr fließen. «Frankfurt muss klimafreundlicher werden», erklärte Oberbürgermeister Stefan Wagner auf der Pressekonferenz im Römer. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung der Verwaltung mit 75 Millionen Euro.
Die Opposition kritisiert die Pläne als «Wunschzettel ohne solide Gegenfinanzierung». Tatsächlich soll ein Teil der Investitionen durch neue Kredite gestemmt werden. Wirtschaftsexperte Prof. Reimann von der Goethe-Universität gibt zu bedenken: «In Zeiten steigender Zinsen muss die Stadt aufpassen, sich nicht zu übernehmen.»
Die Stadtverordnetenversammlung muss dem Nachtragshaushalt noch zustimmen. Eine hitzige Debatte ist für nächste Woche angesetzt. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse gilt die Zustimmung jedoch als wahrscheinlich. Was bleibt, ist die Frage: Reichen diese Investitionen, um Frankfurts Zukunftsfähigkeit zu sichern?