Die drückende Hitze liegt seit Tagen über Frankfurt. An diesem Donnerstag kletterte das Thermometer auf 35 Grad – doch Meteorologen warnen: Das könnte erst der Anfang sein. „Wir stehen vor einem kritischen Wochenende mit extremen Wetterereignissen», erklärt Wetterexperte Michael Schmidt vom Deutschen Wetterdienst.
Bis zu 37 Grad sollen es am Samstag werden, bevor abends heftige Unwetter über die Mainmetropole ziehen könnten. Die Feuerwehr Frankfurt bereitet sich bereits auf Einsätze vor. „Nach solchen Hitzeperioden sind Starkregenereignisse besonders gefährlich, weil der ausgetrocknete Boden das Wasser kaum aufnehmen kann», warnt Einsatzleiter Thorsten Weber.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten so besorgte Blicke bei den Verantwortlichen gesehen. Die Erinnerung an die verheerenden Überschwemmungen im Ahrtal vor drei Jahren sitzt tief. Besonders gefährdet sind die tieferliegenden Stadtteile wie Sachsenhausen und Niederrad. Das Umweltamt rät Anwohnern, Kellerfenster zu sichern und wertvolle Gegenstände aus Kellerräumen zu entfernen.
„Wir müssen uns auf lokale Überflutungen einstellen», mahnt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Der Main könnte durch die erwarteten Niederschlagsmengen zwischen 60 und 90 Litern pro Quadratmeter rasch ansteigen.
Während die Stadt Notfallpläne aktiviert, zeigt sich auf dem Frankfurter Wochenmarkt: Die Menschen nehmen die Warnungen ernst. Gummistiefel sind vielerorts ausverkauft, Sandsäcke begehrt. „Des hämmer noch gebraucht – erst die Hitz, dann die Sintflut», seufzt ein Markthändler am Konstablerwache.
Wie gehen wir mit dieser neuen Normalität extremer Wetterereignisse um? Die Antwort liegt wohl nicht nur in kurzfristigen Notfallmaßnahmen, sondern in langfristiger Stadtplanung – und dem Umdenken jedes Einzelnen.