Der Deutsche Fußball-Bund bewirbt sich um die Ausrichtung der Frauen-Europameisterschaft 2029. Wie gestern offiziell bekannt wurde, steht Dortmund mit auf der Liste der potenziellen Spielorte. Das Westfalenstadion – oder wie es offiziell heißt: der Signal Iduna Park – könnte dann zum Schauplatz packender Frauenfußball-Duelle werden. Die letzte große Fußballveranstaltung in Dortmund liegt dann sechs Jahre zurück.
Bei der Männer-EM diesen Sommer herrschte in der Ruhrgebietsmetropole Ausnahmezustand. Tausende Fans aus ganz Europa feierten friedlich in der Innenstadt. Die Stimmung war mitreißend, besonders als die Niederlande hier spielten und das Stadion in eine orange Festung verwandelten. Diese Bilder sind noch frisch.
«Wir wollen an die Erfolge der Männer-EM anknüpfen und den Frauenfußball weiter ins Rampenlicht rücken«, erklärt Bernd Neuendorf, Präsident des DFB. Die Bewerbung sieht neben Dortmund weitere Spielorte in Deutschland vor – darunter München, Frankfurt und Berlin.
In Dortmund stehen die Chancen gut. Die Infrastruktur ist erprobt, die Begeisterungsfähigkeit der Region unbestritten. Als ich während der EM im Juni durch die Dortmunder Fanzonen ging, spürte man überall diese besondere Verbindung zwischen Stadt und Fußball.
Der Frauenfußball erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Die TV-Quoten steigen, mehr Mädchen spielen in Vereinen, und die Stadien füllen sich zusehends bei Bundesligaspielen. Die EM 2029 könnte diesem Trend weiteren Schwung verleihen.
Die UEFA wird voraussichtlich im kommenden Jahr über die Vergabe entscheiden. Neben Deutschland haben auch weitere europäische Länder Interesse angemeldet. Doch die Erfahrungen mit der jüngsten EM sprechen für uns. Bleibt die Frage: Wird das «Summer Fairy Tale» von 2024 auch 2029 eine Fortsetzung finden – diesmal mit den Frauen im Mittelpunkt?