Es war ein Handballkrimi, wie man ihn selbst in dieser verrückten Sportart selten erlebt. Die Füchse Berlin haben gestern Abend Handballgeschichte geschrieben und zum ersten Mal das Champions League Finale erreicht. In einer Sporthalle, die vor Emotionen fast explodierte, bezwangen die Berliner den ungarischen Meister Veszprém mit 32:31 nach Verlängerung.
Was diesen Triumph besonders macht, ist die digitale Revolution, die dahintersteckt. Die Berliner nutzen seit dieser Saison ein KI-gestütztes Analysesystem, das Spielermuster und gegnerische Taktiken in Echtzeit auswertet. «Wir können heute Dinge sehen, die vor fünf Jahren noch unsichtbar waren», erklärt Trainer Jaron Siewert. «Die Technologie hat uns einen entscheidenden Vorteil verschafft.» Die Wurfstatistiken der Füchse haben sich durch dieses System um beeindruckende 18 Prozent verbessert.
Nicht nur auf dem Spielfeld, auch drumherum hat sich der Handball verändert. Die Max-Schmeling-Halle war gestern mit 8.500 Zuschauern ausverkauft, aber über 280.000 Fans verfolgten das Spiel im innovativen «Immersive Stream», einer neuen Übertragungstechnologie, die 360-Grad-Perspektiven vom Spielfeld bietet. Man konnte buchstäblich neben seinem Lieblingsspieler stehen. «Ich stand gefühlt direkt neben Hans Lindberg beim entscheidenden Siebenmeter», schwärmt Fan Sebastian Müller.
Das Finale findet am 15. Juni in Köln statt. Dort treffen die Füchse auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Barcelona und Kiel. Die Spannung steigt, nicht nur in Berlin. Egal wie es ausgeht – der deutsche Handball hat gestern bewiesen, dass er sowohl sportlich als auch technologisch zur Weltspitze gehört. Ob die digitalen Innovationen den entscheidenden Unterschied im Finale machen werden? Wir werden es bald erfahren.