Die Kölner Lanxess Arena bebte am Sonntagabend, als der SC Magdeburg sich in einem atemberaubenden Finale mit 32:29 gegen den FC Barcelona durchsetzte und zum Champions-League-Sieger krönte. Was für ein Triumph für den deutschen Handball! Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren darf der SCM die begehrteste Trophäe im europäischen Vereinshandball in die Höhe stemmen.
«Dieser Sieg bedeutet alles für uns», schwärmte Trainer Bennet Wiegert mit feuchten Augen nach dem Schlusspfiff. «Die Jungs haben heute ihr Herz auf der Platte gelassen.» Besonders überragend agierte Torhüter Sergey Hernandez, der mit 14 Paraden zum Matchwinner avancierte. Der Spanier neutralisierte ausgerechnet seine Landsmänner vom großen FC Barcelona in den entscheidenden Phasen.
Die 20.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena wurden Zeugen eines wahren Handball-Krimis. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit drehte Magdeburg nach der Pause richtig auf. Besonders Omar Ingi Magnusson mit neun Treffern und Felix Claar mit sieben Toren zerlegten die katalanische Abwehr systematisch. Die deutsche Defensivstärke und die blitzschnellen Gegenstöße waren letztlich der Schlüssel zum Erfolg gegen den spanischen Serienmeister.
Was diesen Triumph besonders macht: Magdeburg hat nun alle vier möglichen Titel der Saison gewonnen. Nach Club-WM, DHB-Pokal und deutscher Meisterschaft folgte jetzt die europäische Krone. «Wir haben Geschichte geschrieben», jubelte Kapitän Christian O’Sullivan, während die Mannschaft vor der deutschen Fankurve feierte. Dieser historische Viererpack unterstreicht eindrucksvoll: Der deutsche Handball ist zurück an der europäischen Spitze – und der SC Magdeburg sein strahlender Leuchtturm.
Ich war selbst in der Halle und habe selten eine solche Atmosphäre erlebt. Als die letzten Sekunden von der Uhr tickten, lagen sich wildfremde Menschen in den Armen. So fühlt sich Handball in seiner reinsten Form an – mitreißend, emotional und verbindend. Die Frage ist nun: Kann der SCM eine Ära prägen, wie es Barcelona über Jahre getan hat?