Die historische Altstadt von Villingen-Schwenningen steht seit den frühen Morgenstunden in Flammen. Ein Großbrand, der gegen 4:30 Uhr in einem Fachwerkhaus ausbrach, hat sich auf mehrere angrenzende Gebäude ausgebreitet. Mindestens sechs historische Häuser sind betroffen, drei davon stehen komplett in Flammen. Nach ersten Informationen wurden 25 Personen evakuiert, fünf Menschen wurden leicht verletzt.
Die Einsatzkräfte kämpfen mit einem Großaufgebot gegen das Feuer. «Die enge Bebauung in der Altstadt macht den Einsatz besonders schwierig», erklärt Einsatzleiter Michael Weber. «Wir müssen verhindern, dass die Flammen auf weitere Gebäude übergreifen.» Über 150 Feuerwehrleute aus dem gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis sind vor Ort, unterstützt von THW und Rettungsdiensten.
Als ich vor einer Stunde am Einsatzort eintraf, war die Lage dramatisch. Dichter Rauch zog durch die engen Gassen der Altstadt, während Anwohner in Nachtwäsche und mit besorgten Gesichtern das Geschehen verfolgten. Ein älterer Herr, der sein Haus verlassen musste, sagte mit zitternder Stimme: «In diesen Fachwerkhäusern steckt jahrhundertealte Geschichte. Was heute Nacht verbrennt, ist unwiederbringlich verloren.»
Die Stadt hat ein Notquartier in der nahegelegenen Sporthalle eingerichtet. Oberbürgermeister Jürgen Roth ist ebenfalls vor Ort und verspricht schnelle Hilfe für die Betroffenen: «Wir werden niemanden alleine lassen. Die Stadtverwaltung steht bereit, um unbürokratisch zu unterstützen.»
Die Brandursache ist noch völlig unklar. Experten können das Gebäude, in dem das Feuer ausbrach, erst betreten, wenn die Flammen vollständig gelöscht sind. Das könnte noch Stunden dauern. Für die Bewohner der historischen Altstadt beginnt derweil eine Zeit der Ungewissheit – und für manche von ihnen die bange Frage, ob sie je in ihre Häuser zurückkehren können.