Großbrand in Villingen-Schwenningen hat die beschauliche Schwarzwaldstadt in der Nacht zum Sonntag in Atem gehalten. Ein Feuer, das gegen 3 Uhr morgens in einem Wohngebäude ausbrach, griff rasch auf benachbarte Häuser über. Mehr als 200 Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen. Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
«Es war ein Inferno», berichtet Anwohnerin Maria Schmitt, die durch Sirenen aus dem Schlaf gerissen wurde. «Innerhalb von Minuten stand der ganze Dachstuhl in Flammen.» Die Feuerwehr evakuierte insgesamt 25 Personen aus den betroffenen und angrenzenden Gebäuden. Fünf Menschen erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden ins Krankenhaus gebracht.
Besonders dramatisch: Ein älteres Ehepaar musste über die Drehleiter aus dem zweiten Stock gerettet werden. «Die beiden waren sichtlich geschockt, aber zum Glück unverletzt», erklärt Einsatzleiter Thomas Weber. Die Flammen griffen trotz des schnellen Eingreifens auf drei weitere Gebäude über.
Bei meiner Ankunft am frühen Morgen war die Rauchsäule noch kilometerweit zu sehen. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine so perfekt organisierte Evakuierung erlebt. Die Hilfsbereitschaft unter den Bewohnern von Villingen war beeindruckend – innerhalb kürzester Zeit stellten Nachbarn Notunterkünfte bereit.
Die Brandursache ist nach Angaben der Polizei noch unklar. «Wir ermitteln in alle Richtungen», sagt Polizeisprecher Michael Amann. Mehrere Gebäude sind vorerst unbewohnbar. Die Stadt hat ein Spendenkonto für die Betroffenen eingerichtet.
Während die Aufräumarbeiten begonnen haben, bleibt die Frage, wie schnell der historische Stadtkern wiederaufgebaut werden kann. In einer Region, die stark vom Tourismus lebt, wiegt ein solcher Schaden doppelt schwer.