In der Nacht zum Dienstag setzten Unbekannte in mehreren Berliner Stadtteilen insgesamt 36 Transporter von Amazon und der Telekom in Brand. Die Fahrzeuge parkten in Lichtenberg, Wedding, Spandau und Charlottenburg, als sie zwischen 2:00 und 3:30 Uhr angezündet wurden. Die Polizei geht von politisch motivierten Taten aus und hat den Staatsschutz eingeschaltet.
Die Anschlagsserie traf 20 Fahrzeuge der Telekom und 16 von Amazon. Ich habe solche koordinierten Brandanschläge in meinen Jahren als Reporterin selten erlebt – die sorgfältige Planung und gleichzeitige Ausführung deuten auf ein organisiertes Vorgehen hin. Ein Telekom-Sprecher bestätigte: «Die betroffenen Fahrzeuge sind Teil unserer Serviceflotte und werden für Kundentermine genutzt.»
Die Polizei sicherte noch in der Nacht Spuren und befragt Zeugen. Die Ermittler vermuten eine Verbindung zu früheren Anschlägen auf Infrastruktur und Technikkonzerne. «Wir prüfen alle Zusammenhänge zu ähnlichen Vorfällen», erklärte ein Polizeisprecher. Sowohl Amazon als auch die Telekom kündigten an, den Kundendienst trotz der Ausfälle aufrechterhalten zu können.
Die wirtschaftlichen Schäden gehen in die Hunderttausende. Während die Ermittlungen laufen, stellt sich die Frage nach dem Schutz kritischer Infrastruktur in der Hauptstadt. Können Unternehmen ihre Flotten besser sichern? Oder braucht es mehr staatliche Überwachung – mit allen Konsequenzen für die persönliche Freiheit?