Die Hamburger Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit ist nach einem unfreiwillig verlängerten Aufenthalt sicher aus Israel zurückgekehrt. Die SPD-Politikerin landete gestern Abend wohlbehalten in Hamburg, nachdem sie aufgrund der aktuellen Eskalation im Nahen Osten mehrere Tage in Tel Aviv festsaß. Die ursprünglich für den Wochenanfang geplante Rückreise musste wegen der Sicherheitslage abgesagt werden.
«Endlich wieder zu Hause«, teilte Veit sichtlich erleichtert mit. Die Politikerin hatte sich für einen Besuch zum 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Haifa in Israel aufgehalten, als am Samstag der massive Raketenangriff aus dem Iran erfolgte. Wie viele andere internationale Besucher musste sie in den Schutzraum ihres Hotels und die ungewisse Situation ausharren.
In Hamburg verfolgte man die Lage mit großer Sorge. Bürgermeister Peter Tschentscher stand nach eigenen Angaben in regelmäßigem Kontakt mit Veit. «Die Situation war sehr angespannt, aber die Zusammenarbeit mit den israelischen Sicherheitsbehörden funktionierte hervorragend», berichtete ein Sprecher der Hamburgischen Bürgerschaft.
Als ich vor drei Jahren selbst in Tel Aviv war, erlebte ich hautnah, wie schnell sich der Alltag bei Raketenalarm verändert – in Sekunden verwandeln sich gewöhnliche Straßen in gespenstisch leere Kulissen, während Menschen Schutz suchen.
Nach mehreren Tagen gelang es, einen Rückflug zu organisieren. Die Lufthansa hatte ihre Flüge zunächst ausgesetzt, doch inzwischen gibt es wieder einige Verbindungen. Mehr als 100 Deutsche warten laut Auswärtigem Amt noch auf Ausreisemöglichkeiten.
Die Rückkehr von Veit erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Lage im Nahen Osten weiterhin kritisch bleibt. Wann die nächsten Delegationen aus Hamburg nach Israel reisen können, steht in den Sternen. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Selbst langjährige Partnerschaften und Besuche können plötzlich von geopolitischen Realitäten eingeholt werden.