Der Regenschirm sollte heute in Düsseldorf griffbereit sein. Die Meteorologen kündigen bis zu 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter an. «Ein Unwetter dieser Stärke hatten wir seit fünf Jahren nicht mehr», warnt Hans-Peter Meier vom Deutschen Wetterdienst. Besonders die tiefer gelegenen Stadtteile wie Bilk und Unterbilk sind gefährdet.
Bereits gestern liefen erste Keller voll. Die Feuerwehr verzeichnete 76 Einsätze in nur vier Stunden. Das Technische Hilfswerk hat vorsorglich Sandsäcke an neuralgischen Punkten platziert und steht mit 120 Einsatzkräften bereit.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine so geordnete Vorbereitung auf ein Unwetter erlebt. «Wir haben aus der Flutkatastrophe 2021 gelernt», erklärt Oberbürgermeister Dr. Michael Schmidt. Die Stadt hat ein neues Frühwarnsystem implementiert, das Anwohner per SMS alarmiert.
Besonders betroffen sind die Kleingärtner am Rhein. «Unsere Parzellen stehen teilweise schon unter Wasser», berichtet Gerlinde Becker vom Kleingartenverein «Rheinblick». Die 68-Jährige zeigt mir Fotos ihrer überfluteten Beete: «Die ganze Ernte ist dahin.»
Die Rheinpegel könnten bis Donnerstag auf kritische 7,80 Meter steigen. Schulen in den gefährdeten Gebieten bleiben morgen geschlossen. Die Bürger wurden aufgefordert, Autos aus Tiefgaragen zu entfernen und wertvolle Gegenstände aus Kellerräumen zu bergen.
Was bleibt, ist die Frage nach dem langfristigen Hochwasserschutz in unserer Region. Während Politiker über Millionen-Investitionen diskutieren, stehen die Menschen vor den Trümmern ihrer Gärten. Mehr dazu in unserer Sondersendung heute Abend um 20:15 Uhr.