Ein nächtlicher Alarm erschütterte gestern die Bewohner eines Hochhauses in Stuttgart-Bad Cannstatt. Gegen 21:30 Uhr brach in einer Wohnung im siebten Stock ein Feuer aus, das sich rasch ausbreitete. Zwölf Menschen wurden verletzt, darunter fünf Kinder. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen und die teilweise eingeschlossenen Bewohner zu retten.
«Der Treppenraum war komplett verraucht, viele Menschen standen hilflos an den Fenstern», berichtet Einsatzleiter Martin Gross. Dichter Qualm drang aus mehreren Fenstern, als die ersten Löschfahrzeuge eintrafen. Besonders dramatisch: Einige Bewohner mussten über die Drehleiter gerettet werden, während andere durch den verrauchten Treppenraum ins Freie geführt wurden.
Die Verletzten erlitten vor allem Rauchgasvergiftungen. Sieben Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, die übrigen wurden vor Ort vom Rettungsdienst behandelt. Die Brandwohnung brannte vollständig aus, angrenzende Wohnungen wurden durch Rauch und Löschwasser beschädigt.
«In solchen Momenten zählt jede Sekunde», erklärte ein Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr. Insgesamt waren mehr als 70 Einsatzkräfte vor Ort. Meine langjährige Erfahrung in der Berichterstattung über solche Unglücke zeigt: Die Solidarität unter Nachbarn ist in diesen Situationen beeindruckend. Viele Anwohner boten spontan Hilfe und Unterkünfte an.
Die Brandursache ist noch ungeklärt. Experten der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen. Der Schaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Für die betroffenen Familien beginnt nun eine schwere Zeit – nicht nur wegen des materiellen Verlusts, sondern auch wegen der traumatischen Erlebnisse. Wie oft vergessen wir, wie schnell alltägliche Sicherheit zerbrechen kann.