Die Erschütterung sitzt tief in Hamburgs Ohlsdorf. Ein junges Nutria wurde vergangenen Samstag qualvoll verbrannt und musste eingeschläfert werden. Die Tierschutzorganisation PETA hat nun 1.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen. Das verletzte Tier wurde nahe des Ohlsdorfer Friedhofs von Passanten entdeckt und zur Wildtierstation gebracht.
Die Tierärzte standen vor einem schockierenden Anblick: Das junge Nagetier wies schwerste Verbrennungen auf. Trotz intensiver Bemühungen konnte dem Tier nicht mehr geholfen werden. «In meinen 15 Jahren als Tierschutzreporterin habe ich viele Fälle von Tierquälerei dokumentiert, aber dieser Fall zeigt eine besondere Brutalität«, sagt Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA.
Die Hamburger Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Solche Vergehen können mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren geahndet werden. In den vergangenen Monaten wurden in Hamburg mehrere Fälle von Tierquälerei bekannt, was die Behörden alarmiert.
Nutrias, auch Biberratten genannt, sind in Hamburg längst heimisch geworden. Man sieht sie regelmäßig an der Alster und in den Stadtparks. Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Nagetiere wurden einst wegen ihres Fells eingeführt und haben sich in unserer Region etabliert.
Anwohner reagieren bestürzt. «Wer einem wehrlosen Tier so etwas antut, könnte auch Menschen gefährlich werden«, meint eine Spaziergängerin am Ohlsdorfer Friedhof. Die Tierschützer hoffen nun auf Zeugenhinweise, um den oder die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Denn wer Tiere quält, überschreitet eine Grenze, die in unserer Gesellschaft nicht toleriert werden darf.