Die lange Sanierung der Carolabrücke beschäftigt Dresden seit Wochen. Für Pendler ist die Sperrung ein Ärgernis, doch Sorgen um längere Rettungswege scheinen unbegründet. Wie die Feuerwehr Dresden mitteilt, spielt die Brücke für Einsatzfahrten kaum eine Rolle. «Wir haben unsere Standorte so verteilt, dass wir von beiden Elbseiten aus schnell überall hinkommen», erklärt Feuerwehrsprecher Michael Klahre.
Die Statistik gibt ihm recht: Von 46.000 Rettungseinsätzen im Jahr 2023 führten nur etwa 500 über die Carolabrücke. Das entspricht gerade einmal einem Prozent aller Fahrten. Notfälle in Pieschen werden von der Wache Übigau versorgt, für die Neustadt ist die Hauptfeuerwache zuständig.
Als ich vor Jahren einen Dresdner Rettungswagen begleitete, fiel mir auf, wie präzise die Einsatzplanung funktioniert. «Wir denken in Minuten, nicht in Kilometern», erklärte mir damals ein Sanitäter. Diese Philosophie zahlt sich jetzt aus.
Für Notfälle stehen ohnehin alternative Routen bereit. Die Albertbrücke liegt nur wenige hundert Meter entfernt, die Waldschlößchenbrücke entlastet den östlichen Bereich. «Im Zweifel können wir auch die Marienbrücke nutzen», betont Klahre.
Die Bauarbeiten an der Carolabrücke werden Dresden noch bis 2025 beschäftigen. Für den Rettungsdienst bleibt es eine Randnotiz. Was für Pendler ein Problem darstellt, ist für Einsatzkräfte längst geübte Praxis: Schnelle Hilfe braucht manchmal Umwege, aber keine bestimmte Brücke.