Der Streit, der auf dem Fußballplatz des FSV Spandauer Kickers in Berlin-Spandau am Samstag ausbrach, begann harmlos: zwei streitende Kinder beim Turnier. Was folgte, hat selbst erfahrene Polizisten überrascht. Rund 50 Erwachsene – Eltern, Trainer und Zuschauer – gerieten aneinander. 13 Menschen wurden verletzt, darunter drei Kinder. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot anrücken.
«Sowas habe ich in meinen 18 Jahren als Trainer noch nie erlebt», sagte Cemal Alkan vom FSV Spandauer Kickers gegenüber lokalen Medien. Das Turnier mit Kindern zwischen sechs und acht Jahren war eigentlich als Fußballfest gedacht.
Auslöser war offenbar eine Rangelei zwischen zwei Kindern auf dem Spielfeld. Als Eltern und Betreuer dazwischen gingen, eskalierte die Situation komplett. Von Faustschlägen bis hin zu Tritten gegen am Boden liegende Personen – die Gewalt kannte plötzlich keine Grenzen mehr.
Die Berliner Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Mehrere Zeugenaussagen und Videoaufnahmen werden ausgewertet. «Es ist erschreckend, wie schnell aus einer Kleinigkeit eine solche Eskalation entstehen kann», erklärte ein Polizeisprecher.
Vor Ort in Spandau habe ich nach ähnlichen Vorfällen recherchiert – leider keine Seltenheit mehr. Immer öfter berichten Vereine von überambitionierten Eltern am Spielfeldrand, die den Breitensport zur Kampfzone machen. Was in den Köpfen dieser Erwachsenen vorgeht, wenn sie Kinderfußball zum Anlass für Gewalt nehmen, bleibt rätselhaft.
Der Berliner Fußballverband kündigte Konsequenzen an. «Solche Szenen dürfen sich nicht wiederholen», sagte ein Verbandssprecher. Er fordert mehr Respekt und Besonnenheit. Die große Frage bleibt: Welche Vorbilder erleben unsere Kinder, wenn die Erwachsenen so versagen?