In Frankfurt haben sich am Samstag mehr als 3.000 Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration versammelt. Unter dem Motto «Solidarität mit Palästina – Stoppt den Genozid» zogen die Teilnehmer vom Opernplatz durch die Innenstadt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und meldete einen weitgehend friedlichen Verlauf.
Die Demonstration ist Teil einer wachsenden Protestbewegung, die seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges im Oktober 2023 in deutschen Städten regelmäßig stattfindet. «Was wir hier sehen, ist keine isolierte Veranstaltung, sondern Ausdruck einer tiefen Besorgnis vieler Bürger», erklärt Politikwissenschaftlerin Dr. Maren Weber von der Goethe-Universität Frankfurt.
Bemerkenswert war die Vielfalt der Teilnehmer – von Studierenden über Familien bis hin zu älteren Menschen verschiedener Herkunft. «Wir wollen ein Zeichen setzen gegen das Leid der Zivilbevölkerung», sagte Ali Mahmoud, einer der Organisatoren. Die Demonstrierenden forderten ein Ende der militärischen Operationen in Gaza und kritisierten die deutsche Außenpolitik.
Die Stimmung war emotional, aber kontrolliert. Einige Plakate mit umstrittenen Parolen wurden von den Ordnern selbst entfernt. In meinen fast zwanzig Jahren als Berichterstatterin habe ich selten eine Demonstration erlebt, bei der die Selbstkontrolle so ausgeprägt war.
Frankfurt steht damit exemplarisch für die gespaltene Debatte in Deutschland. Während die Bundesregierung das Selbstverteidigungsrecht Israels betont, wächst in Teilen der Bevölkerung die Kritik am militärischen Vorgehen. Die Frage bleibt: Wie kann Deutschland eine Position finden, die sowohl Israels Sicherheitsinteressen als auch das humanitäre Völkerrecht respektiert?