In einer Zeit, in der Fußballvereine digitale Datenanalysen nutzen, um Transferentscheidungen zu treffen, geht RW Essen mit der Verpflichtung von Michael Kostka einen bemerkenswert gezielten Weg. Der 20-jährige Außenverteidiger kommt von Hertha BSC II und ist kein spontaner Schnellschuss, sondern Teil einer durchdachten Strategie, die perfekt zum neuen Spielkonzept von Trainer Christoph Dabrowski passt.
Kostka ist ein anderer Spielertyp als sein Vorgänger Ekin Celebi. Während Celebi durch seine Geschwindigkeit und offensive Durchschlagskraft bestach, bringt Kostka mehr Defensivstabilität und taktisches Verständnis mit. «Michael hat in den Jugendteams von Hertha eine hervorragende Ausbildung genossen. Seine Spielintelligenz und Positionstreue waren genau die Attribute, nach denen wir gesucht haben», erklärt RWE-Sportdirektor Marcus Steegmann im Gespräch.
Die Daten sprechen für sich: In 28 Regionalliga-Einsätzen für Hertha BSC II überzeugte Kostka mit einer Passquote von über 85% und gewann 62% seiner Defensivzweikämpfe. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, Spielsituationen zu lesen und dadurch Räume zu schließen, bevor gefährliche Angriffe entstehen können. Dies passt perfekt zur neuen taktischen Ausrichtung, die Dabrowski für die kommende Saison plant.
Interessant ist auch der Karriereweg des jungen Talents. Anders als viele seiner Altersgenossen setzt Kostka nicht auf ständige Präsenz in sozialen Medien, sondern auf kontinuierliche Entwicklung auf dem Platz. «Ich will durch Leistung überzeugen, nicht durch Instagram-Stories», sagt er selbstbewusst. Diese bodenständige Einstellung kommt an der Hafenstraße sicher gut an.
Wird Michael Kostka der Schlüssel für eine stabilere RWE-Defensive in der neuen Saison? Die Verantwortlichen sind jedenfalls überzeugt davon, dass sie mit ihm ein wichtiges Puzzlestück für den nächsten Entwicklungsschritt gefunden haben.