Die Düsseldorfer schlafen besser, die Pendler stehen länger: Der Rheinufertunnel wird ab Ende August für vier Monate nachts gesperrt. Die wichtige Nord-Süd-Verbindung, die täglich von rund 55.000 Fahrzeugen genutzt wird, soll umfassend modernisiert werden. Betroffen sind die Nächte von Sonntag bis Freitag zwischen 22 und 5 Uhr morgens. An Wochenenden bleibt der Tunnel durchgängig geöffnet.
Hauptgrund für die Sperrung ist die Erneuerung der Beleuchtungsanlage, die aus den 1990er Jahren stammt. «Die bestehende Technik hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht», erklärt Florian Schmidt, Leiter des städtischen Amtes für Verkehrsmanagement. Die neuen LED-Leuchten sollen nicht nur sicherer, sondern auch deutlich energieeffizienter sein. Neben der Beleuchtung werden auch die Notrufanlagen überprüft und die Betonwände gereinigt.
Für Anwohner der Umleitungsstrecken bedeutet die Sperrung mehr Lärm in den Nachtstunden. «Wir rechnen mit etwa 3.000 Fahrzeugen pro Nacht, die über die Rheinuferstraße umgeleitet werden», so Schmidt. Die Stadt hat bereits angekündigt, die Ampelschaltungen anzupassen, um den Verkehrsfluss zu verbessern.
Als ich gestern Abend am Rheinufer entlangspazierte, konnte ich beobachten, wie Techniker bereits Vorbereitungen trafen und Messungen durchführten. Ein Anwohner aus der Altstadt klagte mir gegenüber: «Jetzt haben wir den Salat. Erst die Baustelle auf der Heinrich-Heine-Allee, jetzt das.»
Die Arbeiten kosten rund 2,3 Millionen Euro und sollen bis Ende Dezember abgeschlossen sein. Für Düsseldorf ist es eine notwendige Investition in die Infrastruktur, für viele Berufspendler eine Geduldsprobe. Bleibt zu hoffen, dass der ambitionierte Zeitplan eingehalten wird – und die Weihnachtseinkäufer nicht im Stau stecken.