Die Pläne für ein neues Bioheizkraftwerk in Dortmund-Mengede sorgen für erhitzte Gemüter. Während die Stadt darin einen wichtigen Baustein der Energiewende sieht, wachsen bei Anwohnern die Sorgen um Lärm, Verkehr und Luftqualität. Das Millionenprojekt soll künftig 11.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen – doch zu welchem Preis?
In den Bürgerversammlungen prallen Welten aufeinander. «Wir müssen beim Klimaschutz vorankommen, aber nicht auf Kosten unserer Lebensqualität», fasst Martin Weber, Sprecher einer Bürgerinitiative, die Stimmung zusammen. Die DEW21 als Projektträger betont hingegen die Notwendigkeit: «Ohne solche Anlagen werden wir die Klimaziele nicht erreichen können.»
Besonders der Lieferverkehr mit bis zu 15 LKW täglich sorgt für Unmut. Die 30-Meter-Schornsteine und mögliche Geruchsbelästigungen beunruhigen viele. In meinen Gesprächen mit Anwohnern spüre ich echte Zukunftsängste, während Klimaschützer ungeduldig auf den Baustart warten.
Experten des Umweltamtes versichern, dass alle Grenzwerte eingehalten werden. Doch das Vertrauen vieler Bürger ist nach früheren Erfahrungen mit Industrieprojekten erschüttert. Der Stadtrat muss nun abwägen: Klimaschutz oder Anwohnerinteressen? Vielleicht ist beides möglich – mit besserer Kommunikation und konkreten Zugeständnissen an die Nachbarschaft. Die Entscheidung soll im Februar fallen.