Essen brütet: Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke werden das Wochenende zum bislang heißesten des Jahres machen. Der Deutsche Wetterdienst hat eine amtliche Hitzewarnung für das gesamte Ruhrgebiet herausgegeben. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke. «Diese Hitze ist nicht zu unterschätzen», warnt Dr. Martin Weber vom Gesundheitsamt Essen.
Die Experten raten zu konsequentem Sonnenschutz. «Zwischen 11 und 16 Uhr sollte man intensive Sonneneinstrahlung meiden», erklärt Weber. Leichte, helle Kleidung, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und eine Kopfbedeckung sind Pflicht. Auch die Wasserversorgung ist entscheidend: Mindestens zwei bis drei Liter sollten Erwachsene täglich trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees.
Als ich gestern durch den Stadtgarten lief, sah ich trotz der Hitzewarnung zahlreiche Sonnenanbeter ohne Schatten. Ein riskantes Unterfangen, wie die Statistik zeigt: Im letzten Jahr wurden in Essener Kliniken über 200 Menschen mit hitzebedingten Beschwerden behandelt.
Viele Essener Freibäder haben ihre Öffnungszeiten verlängert. Das Grugabad empfängt Besucher bereits ab 8 Uhr morgens. «Wir rechnen mit Besucherrekorden», sagt Betriebsleiter Stefan Krusel. Die Stadt hat zudem mehrere öffentliche «Trinkbrunnen» in der Innenstadt aktiviert.
Für die kommende Woche ist etwas Abkühlung in Sicht. Bis dahin gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ein Hitzschlag kann lebensbedrohlich werden. Ist es nicht seltsam, dass wir uns einerseits nach Sonne sehnen und uns andererseits so schwer damit tun, uns richtig zu schützen?