In Münchens Stadtteil Freimann ist gestern Abend ein chinesisches Restaurant vollständig ausgebrannt. Das Feuer brach gegen 21:30 Uhr in der Küche des Lokals in der Maria-Probst-Straße aus und griff rasch auf den gesamten Gastraum über. Glücklicherweise befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine Gäste mehr im Restaurant. Die Flammen waren so intensiv, dass Anwohner des Gebäudes von der Feuerwehr evakuiert werden mussten.
Die Münchner Berufsfeuerwehr rückte mit zwölf Fahrzeugen und über 40 Einsatzkräften an. «Wir mussten mit Atemschutz und mehreren C-Rohren vorgehen, um ein Übergreifen auf andere Gebäudeteile zu verhindern», erklärte Einsatzleiter Michael Reithmann. Besonders die fetthaltige Kücheneinrichtung und Lüftungsanlage hatten für eine starke Rauchentwicklung gesorgt, die das gesamte Treppenhaus füllte.
Als ich am Einsatzort eintraf, standen verängstigte Bewohner in Nachthemden und Schlafanzügen auf der Straße. Eine ältere Dame hielt ihren zitternden Dackel im Arm. «Ich dachte erst, jemand hätte angebrannt gekocht», erzählte die 78-jährige Anwohnerin Gerda Weiß, «dann hörte ich die Sirenen und roch den beißenden Rauch.»
Die Feuerwehr betreute die evakuierten Bewohner, während Sanitäter zwei Personen wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung untersuchten. Der Restaurantbesitzer stand sichtlich geschockt vor den Trümmern seiner Existenz. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf mindestens 250.000 Euro.
Nach drei Stunden war der Brand unter Kontrolle. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen – ein technischer Defekt in der Dunstabzugshaube gilt als wahrscheinlich. Solche Küchenbrände sind keine Seltenheit, wie mir ein Feuerwehrmann erklärte. In München kommt es jährlich zu etwa 30 ähnlichen Vorfällen in Gastronomiebetrieben.
Für die betroffenen Anwohner bleibt der Schrecken. Sie konnten nach Durchlüftung des Gebäudes in ihre Wohnungen zurückkehren. Ob und wann das beliebte China-Restaurant wieder öffnen kann, steht in den Sternen. Ein Stück Stadtteilkultur ist vorerst verloren.