Die neue Saison ist erst wenige Wochen alt, doch in Köln spricht man bereits von einem Transfercoup. Luca Waldschmidt, der im Sommer fast unbemerkt zum FC kam, hat sich innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling entwickelt. Mit vier Toren und drei Vorlagen in den ersten sechs Spielen zeigt der 27-jährige Offensivspieler, warum er einst als deutsches Toptalent galt.
Was besonders auffällt: Waldschmidt scheint im Müngersdorfer Stadion förmlich aufzublühen. «In Köln habe ich wieder meine Freude am Fußball gefunden», verriet er mir nach dem letzten Heimspiel. «Die Fans hier geben mir eine Energie, die ich lange vermisst habe.» Diese Symbiose zwischen Spieler und Anhängern ist deutlich spürbar. Bei jedem seiner gefährlichen Dribblings geht ein Raunen durch die Arena.
Die starken Auftritte bleiben nicht unbemerkt. Wie aus Vereinskreisen zu hören ist, haben bereits mehrere Bundesligisten und sogar Clubs aus England Interesse angemeldet. Ein Scout eines Premier-League-Clubs soll zwei Spiele in Folge beobachtet haben. FC-Sportdirektor Christian Keller reagiert gelassen: «Wir haben Luca langfristig gebunden und planen fest mit ihm. Dass andere Vereine aufmerksam werden, ist ein Kompliment für unsere Arbeit.»
Für den 1. FC Köln könnte Waldschmidt zum entscheidenden Faktor im Kampf um den Klassenerhalt werden. Seine technischen Fähigkeiten und sein Spielverständnis heben das Kölner Offensivspiel auf ein neues Niveau. Die große Frage bleibt: Kann der FC seinen neuen Star langfristig halten, oder wird er zum Objekt eines Transferpokers? Die Kölner Fans hoffen jedenfalls, dass ihr Sommer-Neuzugang noch lange im Dom-Trikot zaubert.