Es ist ein Thema, das in der Fanszene von Dynamo Dresden seit Monaten für Gesprächsstoff sorgt. Der vereinseigene Fanshop, bislang eine zuverlässige Einnahmequelle, soll neu strukturiert werden – mit weitreichenden finanziellen Folgen. Nach meinen Recherchen geht es um einen Deal im mittleren einstelligen Millionenbereich, der den Drittligisten langfristig absichern soll.
«Wir befinden uns in der finalen Phase der Verhandlungen», bestätigt Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer David Fischer im vertraulichen Gespräch. Der Klub plant, die komplette Merchandising-Sparte an einen externen Dienstleister auszulagern – ein Schritt, den bereits mehrere Bundesligisten vollzogen haben. Für die Schwarz-Gelben bedeutet dies: sofortige Liquidität durch eine Einmalzahlung, aber auch Abstriche bei den jährlichen Einnahmen.
Fanvertreter sehen die Entwicklung kritisch. «Der Fanshop gehört zum Herzstück der Vereinsidentität«, erklärt Thomas Weber von der Fanabteilung. «Wir befürchten höhere Preise und weniger regionale Produktion.» Tatsächlich zeigen Beispiele aus der Bundesliga, dass nach solchen Deals oft die Produktpalette standardisiert wird.
Dynamo steht wirtschaftlich unter Druck. Nach dem verpassten Aufstieg und sinkenden Zuschauerzahlen braucht der Verein frisches Kapital. Der neue Partner soll nicht nur den Onlineshop modernisieren, sondern auch die stationären Verkaufspunkte am Stadion und in der Innenstadt umgestalten. Die Marke Dynamo bleibt dabei unangetastet – das wurde vertraglich festgelegt.
Während die Klubführung von einem «zukunftsweisenden Schritt» spricht, fragen sich viele Fans: Wie viel wirtschaftliche Unabhängigkeit gibt Dynamo damit auf? Die Antwort wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Fest steht: Die schwarz-gelbe Tradition verkauft sich gut – jetzt kommt es darauf an, wer davon profitiert.