Der Tech-Standort Frankfurt boomt. Seit seiner Gründung vor sieben Jahren hat das Tech Quartier über 700 Start-ups unterstützt. Was als Initiative der Landesregierung und der Stadt Frankfurt begann, ist heute eine der wichtigsten Anlaufstellen für junge Unternehmen der Digitalwirtschaft im Rhein-Main-Gebiet.
Besonders beeindruckend: Fast jedes vierte Start-up konnte eine Finanzierung einwerben – insgesamt mehr als 650 Millionen Euro. «Wir sind ein echter Katalysator für die regionale Wirtschaft geworden», sagt Geschäftsführer Thomas Funke. Das Konzept des Tech Quartiers vereint Büroflächen, Netzwerkveranstaltungen und gezielte Förderung junger Unternehmen.
Bei meinem letzten Besuch in den Räumlichkeiten im Frankfurter Westhafen fiel mir auf, wie international die Szene geworden ist. Gründer aus über 40 Nationen arbeiten hier an ihren Ideen. Besonders der Finanzsektor ist stark vertreten – kein Wunder in der Bankenmetropole. Aber auch Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz gewinnen an Bedeutung.
«Frankfurt hat enormes Potenzial als Tech-Standort, weil hier Finanzwelt und Digitalwirtschaft zusammenkommen», erklärt Prof. Dr. Andrea Weidinger von der Frankfurt University of Applied Sciences. Die Expertin sieht einen entscheidenden Vorteil darin, dass etablierte Unternehmen und Start-ups im Tech Quartier eng zusammenarbeiten.
Aktuell stehen die Zeichen auf Wachstum. In den kommenden zwei Jahren soll die Kapazität für Start-ups nochmals deutlich erweitert werden. Die Frankfurter Wirtschaftsförderin Stephanie Wüst betont: «Wir wollen den Standort im internationalen Wettbewerb stärken.»
Ob Frankfurt tatsächlich zum «Silicon Valley am Main» wird, wie manche hoffen? Die Zahlen sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache: Die Start-up-Szene wächst stetig. Entscheidend wird sein, ob genügend Fachkräfte und Kapital in der Region gehalten werden können.