Die Münchner Justiz erlebt heute ein Kapitel aus einem Fall, der die Stadt seit Jahren bewegt. Starkoch Alfons Schuhbeck erschien im Gerichtssaal des Landgerichts München I und legte ein Geständnis ab. Der 75-jährige Gastronom und TV-Koch, dessen Gewürzläden einst zur Münchner Innenstadt gehörten wie der Alte Peter, räumte die ihm vorgeworfenen Taten ein. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen Subventionsbetrugs angeklagt.
Schuhbeck wirkte gefasst, als er sein Geständnis ablegte. Sein Anwalt hatte zuvor einen sogenannten Deal mit dem Gericht ausgehandelt, der seinem Mandanten ein milderes Strafmaß in Aussicht stellt. Diese Vereinbarung sieht vor, dass der Koch eine Bewährungsstrafe erhalten könnte, wenn er die Tatvorwürfe vollumfänglich einräumt.
«Ich übernehme die volle Verantwortung für meine Handlungen», sagte Schuhbeck mit leiser, aber fester Stimme. Ein deutlicher Kontrast zu früheren Auftritten, bei denen sein bayerischer Charme das Publikum begeisterte.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Bei Corona-Hilfen soll der Koch falsche Angaben gemacht haben. Ein herber Fall für jemanden, der einst die Crème de la Crème bekochte – vom FC Bayern bis zu Staatsgästen im Schloss Nymphenburg.
Während in der Justiz alte Rechnungen beglichen werden, sorgt am Münchner Immobilienmarkt ein neuer Rekord für Aufsehen. Eine Villa im noblen Stadtteil Bogenhausen wechselte für knapp 30 Millionen Euro den Besitzer. Laut dem Maklerhaus Sotheby’s International Realty ist dies der höchste jemals für ein Einfamilienhaus in der Stadt gezahlte Preis.
«München bleibt trotz internationaler Krisen ein sicherer Hafen für Premium-Immobilien», erklärt Immobilienexperte Dr. Klaus Weitmann von der IHK München. Ein Trend, den ich bereits seit Jahren beobachte: Während viele Münchner kaum noch Wohnraum finden, boomt das Luxussegment weiter.
Ob Schuhbeck nach seinem Gerichtstermin wieder Fuß fassen kann, bleibt offen. Der Weg zurück an die Spitze der Gastronomie dürfte steinig sein. Für den Immobilienmarkt hingegen scheinen die Preise nur eine Richtung zu kennen: nach oben – trotz oder vielleicht gerade wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten.