Die Nachricht über einen 5000-Euro-Zuschuss für Autos durch das Jobcenter Dortmund sorgte deutschlandweit für Aufsehen. Seit Jahresbeginn können Bürgergeld-Empfänger unter bestimmten Voraussetzungen diese Unterstützung beantragen. Doch hinter der vermeintlichen «Luxusförderung» steckt ein durchdachtes Konzept zur Arbeitsmarktintegration, wie das Jobcenter jetzt klarstellt. Die Maßnahme soll Menschen wieder in Arbeit bringen und langfristig Kosten sparen.
«Der Kauf eines Autos ist für viele der letzte Schritt in die Arbeit», erklärt Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund. Die Förderung richtet sich gezielt an Menschen, die bereits einen Job gefunden haben, diesen aber ohne Fahrzeug nicht antreten können – etwa weil der Arbeitsplatz im Schichtdienst oder in abgelegenen Gewerbegebieten liegt.
Die Hürden für den Zuschuss sind hoch: Der Antragsteller muss einen unterschriebenen Arbeitsvertrag vorlegen, alle anderen Mobilitätsoptionen müssen ausgeschöpft sein. Zudem wird eine umfangreiche Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt. Im letzten Jahr wurden von rund 40.000 Bürgergeld-Empfängern in Dortmund nur 30 Anträge bewilligt – ein verschwindend geringer Anteil.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder Menschen getroffen, deren Jobsuche an der Mobilität scheiterte. Besonders in Randbezirken Baden-Württembergs war das ein wiederkehrendes Problem.
Die Investition rechnet sich: Ein Bürgergeld-Empfänger kostet den Staat durchschnittlich 12.000 Euro jährlich. Mit dem einmaligen 5000-Euro-Zuschuss spart das Jobcenter langfristig Kosten und hilft Menschen in die finanzielle Unabhängigkeit. Eine ungewöhnliche, aber sinnvolle Maßnahme, die zeigt: Manchmal braucht es kreative Ansätze, um den Kreislauf der Arbeitslosigkeit zu durchbrechen.