In Dortmund sorgt ein ungewöhnlicher Fall für Aufsehen: Das Jobcenter hat einem Bürgergeld-Empfänger 5.000 Euro für ein Auto bewilligt. Die Unterstützung erfolgte, nachdem der Mann nachweisen konnte, dass er das Fahrzeug dringend benötigt, um seinen neuen Arbeitsplatz zu erreichen. Der öffentliche Nahverkehr bot keine praktikable Alternative für seine Schichtarbeit in einem schwer erreichbaren Gewerbegebiet.
Was viele nicht wissen: Solche Zuschüsse sind im Bürgergeld-System durchaus vorgesehen, wenn sie der Eingliederung in den Arbeitsmarkt dienen. Eine Sprecherin des Jobcenters Dortmund bestätigte: «In begründeten Einzelfällen können wir Mobilität fördern, wenn dadurch eine dauerhafte Beschäftigung ermöglicht wird. Das rechnet sich langfristig für alle Beteiligten.«
Die Voraussetzungen für solche Zuschüsse sind allerdings streng. Der Antragsteller muss nachweisen, dass keine günstigere Alternative existiert und das Auto für den Berufsweg unverzichtbar ist. Zudem wird geprüft, ob die Arbeitsstelle langfristig gesichert ist.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich beobachtet, wie oft mangelnde Mobilität ein unterschätztes Hindernis beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt darstellt. Besonders in Regionen mit lückenhaftem Nahverkehr oder bei Schichtarbeit entstehen echte Barrieren.
Der Fall aus Dortmund zeigt, wie Sozialleistungen sinnvoll eingesetzt werden können, um Menschen in Arbeit zu bringen. Während manche Kritiker von Verschwendung sprechen, rechnen andere vor: Ein Mensch, der durch solche Hilfen dauerhaft ins Berufsleben zurückkehrt, spart dem Staat langfristig deutlich mehr als die einmalige Investition.
Was meinen Sie – kluge Investition oder übertriebene Großzügigkeit?