Ausgerechnet kurz vor dem wichtigen Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart sorgt ein Transfer-Gerücht für Wirbel. Der junge Stürmer Nick Woltemade, aktuell noch bei Werder Bremen unter Vertrag, soll bereits einen Vorvertrag beim VfB Stuttgart unterschrieben haben. Was normalerweise ein üblicher Vorgang im Fußballgeschäft wäre, entwickelt sich zum Streitpunkt zwischen zwei Vereinen, die beide um die Dienste des talentierten 22-Jährigen buhlen.
Die Bayern, die selbst Interesse am Nachwuchsstürmer gezeigt hatten, reagieren verstimmt auf die Nachricht. Aus Vereinskreisen ist zu hören, dass man von Woltemades Entscheidung überrascht wurde. «Solche Entwicklungen gehören zum Geschäft, aber der Zeitpunkt ist natürlich unglücklich», verrät ein Insider aus München. Der 1,98 Meter große Angreifer hatte sich in dieser Saison bei Werder Bremen mit starken Leistungen und sechs Toren in den Fokus gespielt.
Die Schwaben hingegen halten sich bedeckt. VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth wollte die Berichte weder bestätigen noch dementieren: «Wir kommentieren keine Spekulationen zu Spielern, die bei anderen Vereinen unter Vertrag stehen.» Branchenkenner werten dies als indirektes Eingeständnis.
Besonders ärgerlich für die Bremer: Woltemades Vertrag läuft im Sommer aus, eine Verlängerung wurde mehrfach angeboten. «Wir haben alles versucht, um Nick zu halten», erklärt Werder-Geschäftsführer Frank Baumann. «Letztendlich muss jeder Spieler seinen eigenen Weg gehen.» Für Werder bedeutet der ablösefreie Abgang einen herben sportlichen und wirtschaftlichen Verlust.
Die Situation zeigt einmal mehr, wie der Transferpoker im modernen Fußball funktioniert. Während die Vereine um Talente kämpfen, nutzen junge Spieler ihre Marktposition geschickt aus. Für den FC Bayern wäre es nicht der erste Transfer, der an Stuttgart verloren geht – der schwäbische Club hat sich längst als cleverer Kaderbauer etabliert. Ob das Thema auch beim direkten Duell am Wochenende eine Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten.