Die Flut ruft das Saarland zur Solidarität auf: Für die betroffenen Nachbarn in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben Saarländerinnen und Saarländer bereits über 200.000 Euro gespendet. «In Krisenzeiten sieht man, wer zusammenhält», sagt Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Die Wassermassen haben bisher mehr als 50 Todesopfer gefordert und tausende Menschen obdachlos gemacht.
Als ich gestern mit Helfern an der Grenze sprach, beeindruckte mich ihre Entschlossenheit. Viele hatten seit 30 Stunden nicht geschlafen. Ein Feuerwehrmann aus Saarlouis meinte nur: «Wir können doch unsere Nachbarn nicht im Stich lassen.»
Unterdessen bereitet sich auch das Saarland auf steigende Pegel vor. In Saarbrücken werden vorsorglich Sandsäcke verteilt. Die Behörden warnen vor weiteren Regenfällen am Wochenende. Experten des Umweltministeriums beobachten die Saar und ihre Nebenflüsse rund um die Uhr.
Auf lokaler Ebene organisieren Vereine und Initiativen Hilfsaktionen. In Merzig sammeln Schulklassen Kleidung, in Neunkirchen stellen Gastronomen kostenlose Mahlzeiten für Helfer bereit. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend – aber auch nötig.
Was die Krise zeigt: Der Klimawandel macht extreme Wetterereignisse wahrscheinlicher. Wie bereiten wir uns als Gesellschaft darauf vor? Die Antwort wird nicht nur technische Lösungen umfassen, sondern auch ein neues Verständnis von Gemeinschaft erfordern.