Die Münchner bereiten sich auf einen der heißesten Tage des Jahres vor – ausgerechnet am Christopher Street Day (CSD). Bis zu 38 Grad werden erwartet, wenn heute über 140 Gruppen und zehntausende Menschen durch die Innenstadt ziehen. «Sicherheit geht vor», betont Veranstalter Alexander Kluge.
Die Stadt hat reagiert und zusätzliche Maßnahmen ergriffen. Entlang der Paradestrecke wurden Trinkwasserstationen eingerichtet, Sanitäter sind verstärkt im Einsatz. Die Feuerwehr wird mit Wassernebel für Abkühlung sorgen. Viele Teilnehmende haben eigene Strategien entwickelt: leichte Kostüme, Sonnenschirme und Wasserspender auf den Paradewagen.
«Wir wollen ein starkes Zeichen setzen, gerade in politisch herausfordernden Zeiten», sagt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden. Die Polizei hat ihr Sicherheitskonzept angepasst und achtet besonders auf hitzebedingte Notfälle.
Als ich vor Jahren meinen ersten CSD in München besuchte, regnete es in Strömen. Heute scheint das Problem genau umgekehrt zu sein. Die Stimmung bleibt dennoch positiv – viele Teilnehmende sehen die Hitze als zusätzliche Herausforderung, die sie gemeinsam meistern wollen.
Die LGBTIQ*-Community lässt sich den Tag nicht verderben. Nach der Parade wird auf dem Marienplatz weitergefeiert – dort sorgen Schattensegel und Sprühnebel für Erleichterung. «Politische Sichtbarkeit ist wichtiger als Wetterbedingungen«, meint Aktivist Thomas Lechner. Die Münchner zeigen einmal mehr: Zusammenhalt und Solidarität funktionieren bei jedem Wetter.