Für die Eisernen war die letzte Saison ein Weckruf. Nach dem Beinahe-Abstieg hat Union Berlin verstanden: Der radikale Kaderumbruch im Sommer 2023 mit 22 Transfers war ein folgenschwerer Fehler. Zu viele neue Spieler, zu wenig Zeit für Integration. Das Ergebnis: statt Champions League plötzlich Abstiegskampf. «Wir haben die Balance verloren zwischen Stabilität und Weiterentwicklung», gibt Sportdirektor Oliver Ruhnert inzwischen offen zu.
Die Köpenicker planen nun einen deutlich behutsamen Umbruch für die kommende Saison. Statt Masse setzt der Verein auf Klasse – und träumt von einem echten Königstransfer, der die Offensive beleben soll. Insider sprechen von intensiven Bemühungen um einen erfahrenen Bundesliga-Stürmer mit internationaler Erfahrung. Die Verhandlungen laufen bereits auf Hochtouren.
Was bleibt, ist Unions typische Transfer-DNA: hungrige Spieler mit Entwicklungspotenzial und klarem Charakter. «Wir suchen keine Söldner, sondern Fußballer, die verstehen, wofür Union steht», erklärt ein Vereinsinsider. Gleichzeitig hat der Klub die Lehren aus dem Trainerwechsel-Chaos gezogen. Mit Nenad Bjelica will man langfristig planen und ihm Zeit geben, seine Spielidee zu implementieren.
Interessant: Während andere Bundesligisten bereits lautstark Transfers verkünden, agiert Union diesmal auffällig zurückhaltend. Eine bewusste Strategie? Vermutlich. Die Zeit der hastigen Entscheidungen scheint vorbei. In Köpenick hat man begriffen: Manchmal ist weniger mehr – besonders wenn es um die Kaderzusammenstellung geht. Die Frage bleibt: Kann Union mit dieser neuen Besonnenheit zurück zu alter Stärke finden?