Berlin macht sich bereit für einen der verkehrsreichsten Tage des kommenden Sommers. Am 28. Juni 2025 werden nicht nur tausende Demonstranten erwartet, sondern gleichzeitig drei Großveranstaltungen die Stadt in Atem halten. Die Verkehrsinformationszentrale warnt schon jetzt vor «massiven Einschränkungen» im Straßenverkehr.
Die Großdemo zum Thema Klimaschutz soll vom Brandenburger Tor über die Friedrichstraße bis zum Alexanderplatz führen. Gleichzeitig findet im Olympiastadion ein Konzert mit 70.000 Besuchern statt, während in der Mercedes-Benz Arena eine Sportveranstaltung und im Velodrom ein weiteres Konzert geplant sind.
«Wir rechnen mit einer extremen Belastung des gesamten Verkehrsnetzes», erklärt Polizeisprecherin Claudia Wendland. «Wer kann, sollte auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder ganz zu Hause bleiben.»
Auch die BVG bereitet sich vor. «Wir werden zusätzliche Bahnen einsetzen, aber auch wir stoßen an Kapazitätsgrenzen», so BVG-Sprecher Michael Richter. Die S-Bahn plant Sonderzüge zum Olympiastadion.
Als ich vor zwei Jahren eine ähnliche Situation in Hamburg erlebte, standen selbst Rettungsfahrzeuge im Stau. Die Berliner Feuerwehr hat daher bereits Ausweichrouten festgelegt und zusätzliche Einsatzfahrzeuge in kritischen Bereichen positioniert.
Für die Wirtschaft bedeutet der Tag Einbußen. «Wenn Lieferungen nicht durchkommen, kostet das viel Geld», sagt Martin Weber von der IHK Berlin. Er schätzt den wirtschaftlichen Schaden auf mehrere Millionen Euro.
Berliner nehmen’s gelassen. «Dit is Berlin, wa? Wird schon schiefgehen», meint Kiezbewohner Frank Lehmann (58) aus Kreuzberg. Eine Einstellung, die angesichts der zu erwartenden Verkehrslage vielleicht der einzig richtige Weg ist, um diesen Tag zu überstehen.