Der 33-jährige Tim Klüssendorf ist heute auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin mit beeindruckenden 90 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Generalsekretär gewählt worden. Der aus Lübeck stammende Finanzexperte folgt auf Matthias Miersch, der das Amt seit Januar 2024 innehatte. Die Wahl markiert einen Generationenwechsel in der Führungsriege der Sozialdemokraten, die nach den Verlusten bei der letzten Bundestagswahl neue Impulse setzen will.
«Unsere Partei braucht jetzt Klartext und Aufbruch», erklärte Klüssendorf in seiner emotionalen Antrittsrede vor den 600 Delegierten. Der frühere Juso-Vorsitzende von Schleswig-Holstein gilt als pragmatischer Vertreter des linken Parteiflügels und hat sich besonders durch seine Expertise in Steuerfragen einen Namen gemacht.
SPD-Parteichefin Saskia Esken lobte den neuen Generalsekretär als «frischen Wind mit klarem Kompass». Seine Direktheit sei genau das, was die Partei jetzt brauche. In Parteikreisen wird Klüssendorf als Brückenbauer zwischen dem traditionellen Arbeitnehmerflügel und jüngeren, urbanen Wählerschichten gesehen.
Die hohe Zustimmungsrate überrascht mich nicht. Bei meinen Gesprächen mit Delegierten vor der Abstimmung spürte ich bereits die große Unterstützung für Klüssendorf quer durch alle Landesverbände – eine Seltenheit in der oft zerstrittenen SPD.
Als erste Amtshandlung kündigte der neue Generalsekretär eine bundesweite Dialogtour an. «Wir werden in jedem Winkel dieses Landes zuhören, was die Menschen bewegt.» Vor ihm liegt die Mammutaufgabe, die Partei für die Bundestagswahl 2025 neu aufzustellen. Die Frage bleibt: Kann der junge Norddeutsche die SPD aus ihrem Umfragetief führen?
Mehr Informationen zum neuen SPD-Generalsekretär auf den Seiten der Bundestagsfraktion.