Als heute Vormittag die Anmeldung für die Linus Talentprobe im Kölner Tanzbrunnen startete, standen die Telefone nicht still. Nach vier Jahren Pause kehrt das beliebte Nachwuchsfestival zurück – und die Resonanz ist überwältigend. Bis zu 250 junge Talente zwischen 10 und 25 Jahren können am 6. Juli ihr Können auf der großen Bühne präsentieren.
«Die Nachfrage zeigt, wie sehr dieses Format gefehlt hat», erzählt mir Veranstalter Peter Müller, während er zwischen zwei Telefonaten kurz durchatmet. Die Linus Talentprobe hat in Köln Tradition: Seit 1986 gab sie jungen Menschen die Chance, erste Bühnenerfahrungen zu sammeln. Bis Corona kam.
Was die Veranstaltung besonders macht? Jedes Talent bekommt genau drei Minuten Zeit – egal ob für Gesang, Tanz, Comedy oder Akrobatik. Die Vielfalt ist beeindruckend. Bei meinem letzten Besuch 2019 sah ich einen 12-jährigen Trompeter, der das Publikum zu Tränen rührte, direkt gefolgt von einer Hip-Hop-Gruppe aus Ehrenfeld.
«Hier geht es nicht um Perfektion, sondern um Authentizität«, betont Jurorin und Musikpädagogin Sabine Winkler. Die besten Acts dürfen später am Abend nochmal auftreten.
Für viele war die Talentprobe ein Sprungbrett. «Ich habe hier 2008 meinen ersten öffentlichen Auftritt gehabt, heute lebe ich von meiner Musik», erzählt der Kölner Singer-Songwriter Max Becker.
Was wird uns dieses Jahr erwarten? Vermutlich mehr digitale Performance-Kunst und neue Ausdrucksformen. Eins bleibt gleich: Der besondere Zauber, wenn junge Menschen ihren großen Moment erleben. Melden kann man sich noch bis zum 15. Mai.