In Köln haben am Wochenende rund 22.000 Menschen das erste Rainbow Festival gefeiert. Auf dem Heumarkt und dem Alter Markt verwandelte sich die Innenstadt in ein buntes Meer aus Regenbogenfahnen, während Künstler und Aktivisten ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzten. Die Veranstaltung übertraf alle Erwartungen der Organisatoren, die ursprünglich mit etwa 10.000 Besuchern gerechnet hatten.
«Wir sind überwältigt von der Resonanz», erklärte Festivalleiter Hugo Winkels. «Das zeigt, wie wichtig solche Veranstaltungen gerade in Zeiten sind, in denen Diskriminierung wieder zunimmt.» Die zweitägige Veranstaltung bot nicht nur musikalische Highlights mit DJs und Live-Bands, sondern auch politische Diskussionen und Informationsstände lokaler LGBTQ+-Organisationen.
Besonders beeindruckt hat mich die Atmosphäre am Samstagabend, als Tausende gemeinsam zur Musik tanzten – Jung und Alt, Menschen aller Hintergründe vereint in einem Moment der Gemeinschaft. Solche Bilder sieht man in Köln zwar häufiger, aber die Energie auf diesem Festival war besonders. «Hier kann ich einfach sein, wer ich bin», erzählte mir die 19-jährige Lena aus Bonn am Rande des Festivals.
Die Kölner Polizei meldete keine besonderen Vorkommnisse. Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die das Festival eröffnete, betonte: «Köln steht für Weltoffenheit und Akzeptanz. Dieses Festival ist nicht nur eine Feier, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Statement.»
Nach diesem Erfolg planen die Veranstalter bereits die nächste Ausgabe für 2025. Und vielleicht wird das Rainbow Festival bald so selbstverständlich zum Kölner Veranstaltungskalender gehören wie der Christopher Street Day. In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung zeigt Köln, wie ein friedliches Miteinander aussehen kann – bunt, laut und voller Lebensfreude.