Zum dritten Mal in Folge haben die Bayern-Basketballer die deutsche Meisterschaft gewonnen – ein historisches Triple, das im deutschen Basketball bisher nur Alba Berlin gelungen ist. Der 3:1-Sieg in der Finalserie gegen die Riesen Ludwigsburg war der krönende Abschluss einer dominanten Saison. Doch während die Sektkorken noch knallen, werfen die kommenden Wochen bereits ihre Schatten voraus.
In der Kabine war die Stimmung ausgelassen, aber auch nachdenklich. «Wir haben etwas Besonderes erreicht, aber im Profisport bleibt wenig Zeit zum Feiern«, sagte Kapitän Vladimir Lucic, der bereits vor dem Finalsieg Gerüchte über einen möglichen Wechsel ins Ausland weder bestätigen noch dementieren wollte. Der 34-jährige Serbe ist nicht der einzige, dessen Zukunft ungewiss ist.
Gleich sieben Spielerverträge laufen aus, darunter die von Leistungsträgern wie Carsen Edwards und Devin Booker. Sportdirektor Daniele Baiesi steht vor einem heißen Sommer: «Die Euroleague wird immer wettbewerbsfähiger. Wir müssen uns verstärken, um international mithalten zu können.» Die letzten beiden Euroleague-Saisons endeten jeweils vor den Playoffs – zu wenig für die Ambitionen der Münchner.
Der FC Bayern Basketball bewegt sich dabei im Spannungsfeld zwischen nationaler Dominanz und internationalen Ansprüchen. Die Etatfrage bleibt entscheidend. Mit geschätzten 15 Millionen Euro liegt man weit hinter europäischen Spitzenklubs wie Barcelona oder ZSKA Moskau, die teils das Doppelte ausgeben können. «Wir müssen clever sein, nicht nur reich«, erklärt Trainer Pablo Laso, dessen Vertragsverlängerung als einer der wenigen Fixpunkte für die kommende Saison gilt.
Während im Audi Dome noch gefeiert wird, läuft im Hintergrund bereits die Planung für die neue Saison. Die Herausforderung: Wie behält man die nationale Vormachtstellung und schließt gleichzeitig zur europäischen Spitze auf? Die Antwort darauf wird über die Zukunft des bayerischen Basketball-Projekts entscheiden.