Die Hitze rollt auf Berlin und Brandenburg zu. Meteorologen warnen vor Temperaturen bis zu 35 Grad in den kommenden Tagen – die erste richtige Hitzewelle des Jahres. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Kinder. Das Gesundheitsministerium hat bereits eine Hitzewarnung herausgegeben und rät: ausreichend trinken und direkte Sonne meiden.
Was viele nicht wissen: Hitze fordert in Deutschland jährlich mehr Todesopfer als Verkehrsunfälle. «Wir rechnen mit einer deutlichen Zunahme von hitzebedingten Notfällen in den Kliniken», sagt Dr. Sabine Weber von der Berliner Charité. Die Rettungsdienste haben ihre Einsatzpläne bereits angepasst.
In Brandenburg bereiten die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen den Behörden zusätzlich Sorgen. Die Waldbrandgefahr steigt rapide. «Wir stehen kurz vor der höchsten Warnstufe in mehreren Landkreisen», erklärt Forstdirektor Michael Lehmann. Die Feuerwehren sind in erhöhter Alarmbereitschaft.
Nach meiner Erfahrung aus der Berichterstattung über frühere Hitzewellen unterschätzen viele Berliner die Risiken. In den dicht bebauten Stadtteilen wie Neukölln und Kreuzberg entstehen regelrechte Hitzeinseln, wo es nachts kaum abkühlt. Das belastet den Kreislauf zusätzlich.
Immerhin: Für Freitag kündigen sich heftige Gewitter an, die zumindest kurzzeitig Abkühlung bringen sollen. «Die können allerdings lokal sehr kräftig ausfallen», warnt Meteorologin Petra Hahn vom Deutschen Wetterdienst. Starkregen und Hagel sind möglich.
Die Debatte um mehr Hitzeschutz in der Hauptstadt gewinnt an Fahrt. Stadtplaner fordern mehr Grünflächen und öffentliche Trinkbrunnen. Wird Berlin zur Schwitzbox oder findet die Stadt Wege, mit der neuen Klimarealität umzugehen? Die nächsten Tage werden einen Vorgeschmack geben.